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Pablo Ardouin
SoltauÜber Mich
Pablo Ardouin, ein Wanderer zwischen den Kulturströmungen
Pablo Ardouin bildet persönlich und künstlerisch einen weiten Teil des multi-ethnischen Chile ab: er ist Enkel französischer und schottischer Einwanderer, die beide jeweils Partner indianischer und spanischer Abstammung heirateten. Sein unverkennbar eigener Stil hat so europäische wie südamerikanische Wurzeln.
Hinzu kommt, daß er nach dem Putsch gegen Allende in Deutschland strandete und dann deutsche Volkslieder (zum Beispiel „Dat du min leevsten büst“) mit feinem Swing und lateinamerikanischen Rhythmen verband.
Konstantin Wecker s...Weiterlesenchreibt über eine neue CD „Orgías bombásticas“ (zu lesen im zur CD erhältlichen Lyrik-Buch mit den spanischen Texten und den deutschen Übersetzungen):
„Die Volkstümlichkeit der Melodien und der eindringliche Gesangsstil von Pablo gehen, so wie bei Mercedes Sosa, besonders gut ins Ohr. Mit dieser Musiksprache erreichen wir Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und Nationen“.
Ardouin hatte sich bis 1973 im sozialen und politischen Aufbruch der Bewegung „Das neue chilenische Lied“ im Chile der „Unidad Popular“ sehr aktiv beteiligt, auch als Wahlwerber für die Kandidaturen Salvador Allendes. Der Militärputsch Pinochets und die grausame Ermordung Victor Jaras, der auch Ardouins Mentor war und ihm noch selbst einen Preis für „das beste politische Lied“ überreicht hatte, erstickte diese junge Bewegung und zwang viele in den Untergrund. Auch Ardouins Leben wurde zum Durcheinander und schließlich zum Exil.
In Deutschland verfolgte er zunächst seine Karriere als Solist und Cantautor. In den 90er Jahren gründet und leitet er dann in Frankfurt a/M das Tango-Quartett „Pablo Ardouin & Tango Èfusión“ und das “Pablo Ardouin Ensemble“. Seine Interpretation des Tango Argentino mit der kraftvollen Tenorstimme wurde in der Tangoszene legendär. Aber weder Tango noch Ardouin sind ohne offenes und lyrisches Ansprechen von Sexualität zu haben. Sie sind bei ihm aber nie ordinär und vordergründig, sondern immer in ihrem dialektischen Geheimnis aus Aufwachsen, Alltag und Arbeit zu hören. Mit einer Vielfalt an Klängen und Rhythmen behandelt er auf der Bühne mit seine Kraftvolle Stimme und wunderbare Gitarren-Akkorde die öffentlichen und privaten Seiten von Lachen und Weinen, Wut und Besonnenheit, Gerechtigkeit und Krieg: ein Themenumfang des Lebens, variantenreich das Ruhigtragende mit lebhafter Tanzfreude verstrickend. Ein südamerikanischer Blues zuweilen und immer mit dieser ungewöhnlich klaren Tenorstimme und in der Texttradition großer spanischen und Südamerikanischen Poeten.
Bei allem Ernst seines politischen Engagements und der Tiefe seiner Lieder ist er doch ein Humorvoller Erzähler mit einem unerschöpflichen Vorrat an Liedern und Geschichte aus seiner geliebten Heimat Chile und dem spanischsprachigen Amerika.
Pablo Ardouin ist ein Wanderer zwischen den Kulturströmungen.
Konstantin Wecker endet seine Rezension über seine neue CD mit folgenden Worten: „Pablos Lieder seiner neuen CD, von „Canto rico, canto pobre“ bis „Dat du min leevsten büst“, mögen allen so zu Herzen gehen, wie mir, im Sinne auch eines anderen Textes, der mir erst neulich eingefallen ist: „Ja wir teilen und geben vom Überfluss, es geht uns doch viel zu gut, und was wir bekommen ist tausendmal mehr, und es macht uns unendlich Mut.““
Pressestimme
"Niemals soll ein Tag kommen, an dem ich vor dir flüchten muss. . .", rezitiert der Mann mit den halblangen grauen Haaren auf der Bühne. Traurig und zugleich fröhlich schauen seine braunen Augen in den Raum. Still wird es, wenn er mit kräftiger Stimme zu singen beginnt und die Saiten seiner Gitarre zupft. Wenn er von Wut und Verzweiflung singt, bebt der Raum beinahe unter der Stärke seiner Stimme, singt er von Liebe und Leidenschaft, schwingen die Wände im Rhythmus mit. Man spürt die Leidenschaft, die Verzweiflung, die Wut die Pablo Ardouin in seinen Liedern, ja beinahe Liedgedichten verarbeitet hat.
…Voller Inbrunst sang Ardouin die schlechten Lebenserfahrungen einfach an die Wand. Er entführte den Zuhörer in die rhythmischen Welten des argentinischen Tangos und der chilenischen Polka, singt das Brecht-Stück "Das Lied von der Moldau" in lateinamerikanisierter Version und auch vor einem plattdeutschen Lied schreckt er nicht zurück. Seine Augen fangen dabei förmlich zu glänzen an. Glück hatte derjenige an diesem Abend, der des spanischen nicht mächtig war, denn bevor Ardouin zu singen anhob, rezitierte er jeden seiner Texte als deutsches Gedicht. Faszinierend wie er die deutsche Sprache mit lateinamerikanischem Charme zum stilvollen klingen brachte. Wer hätte schon gedacht, dass Wut so schön und melodisch klingen kann.
Badische Zeitung, 11. 10 2003 / Kornelia Schiller
Pablo Ardouin bildet persönlich und künstlerisch einen weiten Teil des multi-ethnischen Chile ab: er ist Enkel französischer und schottischer Einwanderer, die beide jeweils Partner indianischer und spanischer Abstammung heirateten. Sein unverkennbar eigener Stil hat so europäische wie südamerikanische Wurzeln.
Hinzu kommt, daß er nach dem Putsch gegen Allende in Deutschland strandete und dann deutsche Volkslieder (zum Beispiel „Dat du min leevsten büst“) mit feinem Swing und lateinamerikanischen Rhythmen verband.
Konstantin Wecker s...Weiterlesenchreibt über eine neue CD „Orgías bombásticas“ (zu lesen im zur CD erhältlichen Lyrik-Buch mit den spanischen Texten und den deutschen Übersetzungen):
„Die Volkstümlichkeit der Melodien und der eindringliche Gesangsstil von Pablo gehen, so wie bei Mercedes Sosa, besonders gut ins Ohr. Mit dieser Musiksprache erreichen wir Menschen aus allen Bevölkerungsschichten und Nationen“.
Ardouin hatte sich bis 1973 im sozialen und politischen Aufbruch der Bewegung „Das neue chilenische Lied“ im Chile der „Unidad Popular“ sehr aktiv beteiligt, auch als Wahlwerber für die Kandidaturen Salvador Allendes. Der Militärputsch Pinochets und die grausame Ermordung Victor Jaras, der auch Ardouins Mentor war und ihm noch selbst einen Preis für „das beste politische Lied“ überreicht hatte, erstickte diese junge Bewegung und zwang viele in den Untergrund. Auch Ardouins Leben wurde zum Durcheinander und schließlich zum Exil.
In Deutschland verfolgte er zunächst seine Karriere als Solist und Cantautor. In den 90er Jahren gründet und leitet er dann in Frankfurt a/M das Tango-Quartett „Pablo Ardouin & Tango Èfusión“ und das “Pablo Ardouin Ensemble“. Seine Interpretation des Tango Argentino mit der kraftvollen Tenorstimme wurde in der Tangoszene legendär. Aber weder Tango noch Ardouin sind ohne offenes und lyrisches Ansprechen von Sexualität zu haben. Sie sind bei ihm aber nie ordinär und vordergründig, sondern immer in ihrem dialektischen Geheimnis aus Aufwachsen, Alltag und Arbeit zu hören. Mit einer Vielfalt an Klängen und Rhythmen behandelt er auf der Bühne mit seine Kraftvolle Stimme und wunderbare Gitarren-Akkorde die öffentlichen und privaten Seiten von Lachen und Weinen, Wut und Besonnenheit, Gerechtigkeit und Krieg: ein Themenumfang des Lebens, variantenreich das Ruhigtragende mit lebhafter Tanzfreude verstrickend. Ein südamerikanischer Blues zuweilen und immer mit dieser ungewöhnlich klaren Tenorstimme und in der Texttradition großer spanischen und Südamerikanischen Poeten.
Bei allem Ernst seines politischen Engagements und der Tiefe seiner Lieder ist er doch ein Humorvoller Erzähler mit einem unerschöpflichen Vorrat an Liedern und Geschichte aus seiner geliebten Heimat Chile und dem spanischsprachigen Amerika.
Pablo Ardouin ist ein Wanderer zwischen den Kulturströmungen.
Konstantin Wecker endet seine Rezension über seine neue CD mit folgenden Worten: „Pablos Lieder seiner neuen CD, von „Canto rico, canto pobre“ bis „Dat du min leevsten büst“, mögen allen so zu Herzen gehen, wie mir, im Sinne auch eines anderen Textes, der mir erst neulich eingefallen ist: „Ja wir teilen und geben vom Überfluss, es geht uns doch viel zu gut, und was wir bekommen ist tausendmal mehr, und es macht uns unendlich Mut.““
Pressestimme
"Niemals soll ein Tag kommen, an dem ich vor dir flüchten muss. . .", rezitiert der Mann mit den halblangen grauen Haaren auf der Bühne. Traurig und zugleich fröhlich schauen seine braunen Augen in den Raum. Still wird es, wenn er mit kräftiger Stimme zu singen beginnt und die Saiten seiner Gitarre zupft. Wenn er von Wut und Verzweiflung singt, bebt der Raum beinahe unter der Stärke seiner Stimme, singt er von Liebe und Leidenschaft, schwingen die Wände im Rhythmus mit. Man spürt die Leidenschaft, die Verzweiflung, die Wut die Pablo Ardouin in seinen Liedern, ja beinahe Liedgedichten verarbeitet hat.
…Voller Inbrunst sang Ardouin die schlechten Lebenserfahrungen einfach an die Wand. Er entführte den Zuhörer in die rhythmischen Welten des argentinischen Tangos und der chilenischen Polka, singt das Brecht-Stück "Das Lied von der Moldau" in lateinamerikanisierter Version und auch vor einem plattdeutschen Lied schreckt er nicht zurück. Seine Augen fangen dabei förmlich zu glänzen an. Glück hatte derjenige an diesem Abend, der des spanischen nicht mächtig war, denn bevor Ardouin zu singen anhob, rezitierte er jeden seiner Texte als deutsches Gedicht. Faszinierend wie er die deutsche Sprache mit lateinamerikanischem Charme zum stilvollen klingen brachte. Wer hätte schon gedacht, dass Wut so schön und melodisch klingen kann.
Badische Zeitung, 11. 10 2003 / Kornelia Schiller